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Das Quartier

Zur Geschichte des Quartiers Sedanviertel/Im Grün

 

das quartier

Nach der Eroberung Freiburgs im Jahre 1677 bauten die Franzosen nach den Plänen des Hofbaumeisters Vauban die Stadt als Festung aus. Die drei Hügel Mensa, Stadttheater und Colombischlösschen zeugen noch heute von den Bastionen dieser Anlage. Im westlichen Vorfeld dieser Befestigung wurde alle dörfliche Bebauung, etwa im Stühlinger und in Lehen,  eingerissen, um freies Schussfeld für die Kanonen zu haben. Nach Schleifung der Festung 1744 begann allmählich die Besiedlung der Festungshänge („glacis“ : daher der Glacisweg). Der Ausbau des Eisenbahnnetzes erreichte sehr früh auch Freiburg (1845), so konnten  hessische Bundestruppen rechtzeitig nach Baden zur Zerschlagung der Revolution transportiert werden. Die Einrichtung des Güterbahnhofes an der Schnewlinstraße führte 1865 zur Ansiedlung der Eisengießerei Fauler am Gewerbebach und weiterer eisenverarbeitender Betriebe (Grether) und der Kohlenhandlung Specht. Es entwickelte sich ein Viertel mit einer Mischnutzung von Wohnen und Arbeiten. Nach dem gewonnenen deutsch-französischen Krieg 1871, an den merkwürdigerweise immer noch die Straßennamen Moltke-, Sedan- und Wilhelm- erinnern, wurde z.T. mit französischen Reparationsgeldern und französischem Sandstein das Viertel teilweise großbürgerlich ausgebaut, wovon einige sehr schöne Jugendstilhäuser in der unteren Wilhelmstraße heute noch Zeugnis ablegen. Die sozialen Spannungen der 70- und 80-ger Jahre erreichten auch das Viertel mit Hausbesetzungen (z.B. Wilhelmstraße 36, Erbprinzenstraße 24, Crash, AZ) und zahlreichen Demonstrationen, und bis heute gilt dieses Quartier mit „Grethergelände“ und Spechtpassage als der links-alternative Fleck im grünen Freiburg. Im Zuge der umfassenden Umstrukturierung der drei  Sanierungsgebiete: Im Grün, Bismarckallee und Sedanstraße (1972 bis 2002) hat der Bau kultureller Großanlagen wie Konzerthaus (1996) und CinemaxX, der Neubau der Bahnhofsachse  und die Westverschiebung der Innenstadt das Gesicht des Viertels nachhaltig verändert.

Am 26.Juni 1988 fiel die Entscheidung um die "KTS". In ihrem Video hält Hanne Beyermann-Grubert die Veränderungen rund um den Bahnhof und das Sedanviertel fest.